domenica 8 aprile 2018

Friedrich Dietz, Grammatik der romanischen Sprachen, Erster Teil, Fünfte Auflage, Bonn 1882. - Vorwort.

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GRAMMATIK DER ROMANISCHEN SPRACHEN
von Friedrich Dietz.
Erster Theil.
Fünfte Auflage.
Bonn 1882.

Vorwort zur dritten Ausgabe.

In der vorliegenden dritten Ausgabe ist es der Lautlehre ergangen wie in der zweiten: sie musste sich einer neuen wenn auch minder umfassenden Bearbeitung unterwerfen. Dass sich in einem Zeiträume von etwa zwölf Jahren für eine historische Grammatik der romanischen Sprachen viel des Neuen ergeben musste, lässt sich denken. Einerseits besitzen diese Sprachen eine grosse ihr Material von Jahr zu Jahr bereichernde handschriftliehe Litteratur, dergleichen sich allerdings auch andre Gebiete rühmen können. Andrerseits erfreuen sie sich einer sehr thätigen Forschung nicht nur von Seiten der Einheimischen, sondern auch der Fremden, und diese fast europäische Betheiligung ist ein Vorzug, der andern Gebieten versagt oder nur in geringerem Masse vergönnt ist. Was aber die Arbeiten der Einheimischen betrifft, so ist die zunehmende Thätigkeit der neuen Schule desjenigen Landes, welchem Raynouard, der Gründer der romanischen Philologie, angehört, nicht hoch genug anzuschlagen.

Es versteht sich, dass diese wachsenden Bestrebungen der letzten ahre nicht ohne Einfluss auf gegenwärtige neue Ausgabe bleiben durften. Ich bedaure nur, dass ich, von der Kargheit der Zeit beengt, nicht allem dem, was geleistet worden, die gebührende Aufmerksamkeit zuzuwenden vermochte, dass ich manche treffliche Beobachtung, manchen zu Tage geförderten Schatz nur obenhin berühren konnte oder gar bei Seite legen musste (1).

Die Einrichtung ist dieselbe geblieben wie in der zweiten Ausgabe. Nur habe ich dem Walachischen diesmal die nämliche Stelle in der Reihe der Sprachen angewiesen wie in dem zweiten und dritten Bande der genannten Ausgabe.

In der Einleitung habe ich auch diesmal die üblichen Gränzen der Grammatik einigermassen überschritten, indem ich Mehreres einmischte, welches eigentlich in das Gebiet der Geschichte der Sprachen gehört. Dahin rechne ich die kurzgefasste Litteratur der ältesten Schriftdenkmale, auf welche ich schon im Eingange des Buches die Aufmerksamkeit des Lesers zu lenken beabsichtigte, da wir in ihnen die reinsten entscheidendsten Sprachquellen besitzen. Aber auch die ältere Litteratur der grammatischen Hülfsmittel glaubte ich bei dieser Gelegenheit beachten zu müssen, wobei ich mich indessen möglichst auf solche Schriften beschränkte, die mir aus eigner Benutzung bekannt sind.

Bonn im September 1869.

F. D.

Zur fünften Auflage.

Die hier vorliegende fünfte Auflage der romanischen Grammatik ist ein unveränderter Abdruck der dritten. Nur das Inhaltsverzeichnis zum 1. bis 3. Buch und die Register am Ende des Werkes sind von Herrn Dr. F. Apfelstedt, das Inhaltsverzeichnis zum 4. Buch und das Verzeichnis der Abkürzungen von Herrn Emil Seelmann vervollständigt worden.

Die Seitenzahlen der dritten Auflage sind zwischen [ ] oben auf jeder Seite angegeben und Anfang und Ende durch | im Text bezeichnet.

Bonn im Februar 1882.

Der Verleger.



(1) Dies gilt namentlich von Schachardts bedeatendem Buche über den Vocalismus des Vulgärlateins, das ich nur wenig zu benutzen im Stande war. Um so mehr fühle ich mich veranlasst, den Leser unmittelbar auf dasselbe als ein ergänzendes Werk hinzuweisen.




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